Die Pfarrkirche von Mamming: Seit 70 Jahren ist sie das Wahrzeichen des Dorfes im niederbayerischen Isartal. Der moderne Kirchenbau ist Gotteshaus und Mahnmal zugleich. Denn die Pfarrkirche erinnert auch an das wohl finsterste Kapitel in der Mamminger Geschichte. Ende April 1945 in den letzten Tagen des zweiten Weltkrieges versuchen SS Einheiten, das Dorf vor den anrückenden amerikanischen Soldaten zu verteidigen.
Nach der Sprengung der Isarbrücke durch die SS wird der Turm der damaligen Kirche von den Amerikanern beschossen, getroffen und stürzt in das Kirchenschiff. Der gotische Bau aus dem 15. Jahrhundert wird völlig zerstört. Sechs Soldaten und vier Mamminger kommen bei dem Beschuss ums Leben. Unter ihnen der damalige Pfarrer Josef Heinrich, der seine letzte Ruhestätte in einer Gruft der neuen Pfarrkirche gefunden hat.
Trotz des ganzen Nachkriegselendes und der Not: Im September 1947 beginnen die Mamminger mit dem Kirchenneubau. Zur Grundsteinlegung kommt sogar Bischof Dr. Michael Buchberger. Die Gottesdienste wurden während der Bauzeit im Pfarrgarten unter freiem Himmel gehalten .
Mit einfachsten Mitteln aber unendlich viel Einsatz und Herzblut gelingt es den Gläubigen, das Kirchengebäude neu aufzubauen. Vor genau 70 Jahren wurde der moderne Bau feierlich eingeweiht. Als erste Kirchenneubau nach dem Zweiten Weltkrieg im Bistum Regensburg. Die neue Pfarrkirche steht für den Glauben der Menschen, aber auch für die längste Friedenszeit in der Geschichte des Landes.
Seit 70 Jahren strahlt die Pfarrkirche Sankt Margareta als Symbol des Glaubens und als Mahnmamal gegen Krieg.
Und so gesehen ist die Pfarrkirche Mamming ein Ort des Glaubens und des Friedens.